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Katastrophenschutz – Vorräte

07.12.2022
Im Katastrophenfall lohnt es sich, Vorräte bereits zuhause zu haben...

… und das bedeutet nicht, kurz vor knapp den Supermarkt „zu plündern“ und dort hauptsächlich große Mengen einzukaufen!
Im Gegenteil, denn ein gut angelegter Vorrat benötigt keine Hamsterkäufe, sondern eine vernünftige Vorbereitung.
Wie Sie Ihren Vorrat clever anlegen können, möchten wir Ihnen in diesem Artikel zeigen.

Bitte beachten Sie, dass ein Vorrat für etwa zehn Tage völlig ausreichend ist um die meisten Notlagen zu überbrücken bis (staatliche) Hilfe eintrifft oder die Situation ausgestanden ist.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt folgendes für die Zusammenstellung eines Vorrats zu beachten.
Folgende Vorräte empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für eine Person (10-Tage-Vorrat):

Lebender Vorrat – So verhindern Sie, dass der Vorrat verdirbt
Wenn Sie alle diese Punkte beachten, haben Sie sehr gute Grundvoraussetzungen für den Vorrat geschaffen. Um jedoch nicht regelmäßig verdorbene Lebensmittel aus dem Vorrat wegschmeißen und neu kaufen zu müssen wird das Prinzip des „lebenden Vorrats“ empfohlen.
Dabei geht es darum, den Vorrat in den täglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So werden die einzelnen Produkte immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass etwas verdirbt.

Kohlenhydrate – 3,5 Kilogramm
Darunter fallen Produkte wie Getreide, Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln. Dieses sind (verpackt) oft Wochen bis Monate haltbar und können somit sehr gut aufbewahrt werden. Menschen, die ohne Strom keine Möglichkeiten haben zu kochen, empfehlen wir hier vermehrt auf Brot (u.a. in Form von Knäckebrot oder Zwieback) und Getreide zu setzen, da man diese Produkte auch „ungekocht“ bzw. roh essen kann.

Gemüse und Hülsenfrüchte – 4 Kilogramm
Diese Produkte sind besonders wichtig für eine ausgewogene Ernährung und können meist roh gegessen werden. Paprika, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, aber auch Blumenkohl und Brokkoli (falls eine Kochmöglichkeit vorhanden ist) sind hier besonders beliebt und liefern jede Menge Nährstoffe.
Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Erbsen werden empfohlen in Konserven aufzubewahren. So sind die Produkte mehrere Monate bis Jahre haltbar.

Milchprodukte – 2,6 Kilogramm
Neben Milch in ihrer „reinen Form“, zählt auch Joghurt und (Hart-)Käse zu den Produkten, welche in einem Vorrat enthalten sein sollten. Auf Grund der kurzen Haltbarkeit, sollten auch hier die Produkte stetig aufgebraucht und neu bevorratet werden. Menschen, welche Milchprodukte schlecht vertragen oder vegan leben, sollten auf Ersatzprodukte ausweichen. So wird der Körper in einer Ausnahmesituation nicht zusätzlich belastet.

Obst und Nüsse – 2,5 Kilogramm
Beides gibt es frisch für den lebenden Vorrat oder in Konserven für extra lange Haltbarkeit zu kaufen. Äpfel, Birnen, Pfirsiche oder Obstcocktails bieten sich (auch als Konserven) an. Unter den Nüssen sind wohl Wal- und Haselnüsse die erste Wahl. Bitte beachten Sie (vor allem bei Nüssen) individuelle Allergien und Unverträglichkeiten!

Tierprodukte – 1,5 Kilogramm
Hier geht es überwiegend um Fleisch, Fisch, Wurst und Eier. Einige davon gibt es als Konserven verpackt und sind dadurch perfekt geeignet für Ihren Vorrat.
Bitte beachten Sie, dass eingefrorene (Tier-)Produkte bei einem Blackout schnell auftauen und somit keinen idealen Vorrat darstellen!

Tierersatzprodukte – 1,1 Kilogramm
Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann statt den oben genannten Tierprodukten auf Ersatzprodukte wie Tofu zurückgreifen.

Fette und Öle – 350 Gramm
Die Liste an Fetten und Ölen, welche wir im Alltag benutzen ist lang. Besonders Raps- oder Olivenöl ist (verpackt) sehr lange haltbar und damit gut geeignet für einen Vorrat. Vor allem Menschen, welche die Möglichkeit haben zu Kochen, benötigen Öl. Butter und Margarine sind ungekühlt nicht lange haltbar und stellen deshalb nur bei sicherer Stromzufuhr eine Option für den Vorrat dar.

Flüssigkeiten – 20 Liter
Ein Getränkevorrat kann überlebenswichtig sein, denn der Mensch kommt nur etwa vier Tage ohne Flüssigkeit aus. In Niedernberg haben wir zwar Glück, dass das Leitungswasser trinkbar und von guter Qualität ist, doch kann es sein, dass auch das Leitungswasser ausfällt oder rationiert werden muss. Besonders dann ist ein Getränkevorrat von ca. 1,5 Litern pro Person und Tag wichtig! Zusätzlich dazu sollten in etwa 0,5 Liter Wasser zum Kochen (falls möglich) vorgesehen werden.
Weiterhin ist es hilfreich bereits jetzt einen Wasservorrat zum Waschen, u. ä. anzulegen. Hierfür kann neben z. B. schon jetzt gefüllten Wasserkanistern im Notfall auch auf Trinkwasser zurückgegriffen werden. Dementsprechend größer müsste der Vorrat angelegt werden.
Für die Toilettenspülung kann im Katastrophenfall auch Regenwasser genutzt werden.

Snacks und Sonstiges – nach Bedarf
Das Haus für eine gewisse Zeit nicht verlassen zu können und auf einen Vorrat angewiesen zu sein, kann an den Nerven zerren. Denken Sie deshalb auch daran nach Belieben etwas „für die Seele“ dazu zu packen. Schokolade, Kekse, Honig, Marmelade, Chips, Salzstangen und Co. sowie Konserven wie zum Beispiel Ravioli aus der Dose (bei Kochmöglichkeit) ist dabei nicht verboten!

Zum Schluss haben wir noch ein paar allgemeine Tipps für Sie.
Kaufen Sie nur Produkte für Ihren Vorrat, die Sie gut vertragen. So werden auf den oben genannten Seiten zum Beispiel Milchprodukte empfohlen. Falls Sie hier eine Unverträglichkeit haben, sollten Sie darauf verzichten diese in den Vorrat aufzunehmen. Unverträglichkeiten und (leichte) Allergien belasten den Körper in Notsituationen unnötig.

Achten Sie stehts darauf, dass ein Vorrat individuell gestaltet werden sollte und die Checklisten nur eine Hilfe darstellen. Benötigen Sie Babynahrung, Windeln, Hygieneprodukte oder andere individuelle Lebensmittel?
Haben Sie Haus- oder Nutztiere und haben Sie ausreichend Tiernahrung für diese auf Lager?
Dann denken Sie daran, auch diese Artikel mit in den Vorrat aufzunehmen.

Bei Allergien, Unverträglichkeiten und weiteren Besonderheiten helfen Ihnen die Vorratstabellen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Diese finden Sie hier:
https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/

Die Informationen, welche in diesen Artikeln verwendet werden, beziehen wir aus dem Ratgeber bzw. der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Kategorien: Gemeinde & Bürger

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