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18.10.2018
Niedernberg – Insgesamt 21 Teilnehmer*innen haben sich am Wochenende der Landtagswahl mit den Themen Robotik, 3D-Druck, Entwickeln von eigenen Computerspielen und „Coding“, also dem Einstieg ins Programmieren beschäftigt.
Statt mit grauer Theorie ging es ganz spielerisch an das Thema, denn der jüngste Teilnehmer hatte erst pünktlich zum Workshop-Start das Mindestalter von 9 Jahren erreicht. So stand am ersten Tag im kommunalen Jugendtreff das Ausprobieren im Mittelpunkt. Am zweiten Tag wurden eigene Projekte entwickelt und am frühen Nachmittag vorgestellt.
Möglichkeiten außerschulischer Bildung im Jugendtreff durch Ehrenamt
Das dreiköpfige Team von Lambert Zumbrägel, dem Medienfachmann des BezJR, wurde durch ehrenamtlich engagierte Niedernberger auf insgesamt acht Betreuer aufgestockt. Die Grenzen zwischen der Rolle als Teilnehmer und Unterstützer der Kids verliefen dabei fließend. Diese Möglichkeit zum „Lernen durch Selbsterfahrung“ ist in dem Konzept beabsichtigt. Der Einbezug der teils noch jugendlichen Ehrenamtlichen soll vor allem die Nachhaltigkeit des Impuls-Projekts sichern.
Roboter und eigene Spielwelten
Zuerst musste der „mbot“ (in der Bildmitte zu sehen), der über den PC gesteuert wird, zusammengebaut werden. Am zweiten Tag, bei der Abschluss-Präsentation hatten zwei Fünfzehnjährige dem Roboter dann kurzerhand alle Fähigkeiten beigebracht, die man von einem Rasenmäh-Roboter erwartet.
Der „Ozobot“ ist ein Roboter mit nur einem Sensor. Er erkennt unterschiedliche Farben von Linien, die wiederum mit einer Programmierung verknüpft werden können (z.B. „Drehen“ oder „Stopp“). Die Befehle lernt das kleine Ei durch Auflegen auf ein Tablet per Lichtsignal, wie auch ein Glasfaserkabel funktioniert.
Mit „Bloxels“ hatten gerade die Jüngeren ihre Freude. Mit einem analogen Setzbrett wurden Computer-Spielwelten erstellt. Mittels Tablet-Kamera und App konnte die Darstellung dann in ein Hintergrund für ein zweidimensionales jump&run-Spiel übertragen werden (ähnlich wie z.B. Super Mario).
Highlight 3D-Druck – Anwendungen in der Berufswelt
Der 3D-Druck sticht durch sein „begreifbares“ Ergebnis unter den vielen Highlights noch hervor. Mittels „Tinkercad“ wurden Modellautos, Ringe uvm. designt und gefertigt. Heutzutage werden in der Industrie fast alle Bauteile als digitale Modelle am Computer entworfen. Mit 3D-Druck entfallen dabei die Kosten für das Erstellen von Gussformen und die Umrüstzeiten der notwendigen Anlagen. Nebenbei: In jüngster Zeit entstehen 3D-Druck-Verfahren mit Beton, zum Erstellen von Rohbauten einzelner Wohnhäuser!
Meilenstein in der Entwicklung des Jugendtreffs
Der Jugendtreff erhält in den kommenden Wochen einen eigenen Internet-Zugang. Zwar können beim Landratsamt sogar Tablets mit mobilem Internet geliehen werden, doch die Abschirmung des Gewölbekellers beschränkt auch deren Funktion. Der Workshop hat den Input zur Angebotserweiterung des Treffs geliefert und vor allem weitere Ehrenamtliche für die Mitarbeit in diesem Gebiet begeistert. Weitere geplante Maßnahmen sind die Modernisierung des Brandschutzes, in dessen Zuge eine neue Beleuchtung eingebaut wird. Zum Abschluss sollen vielseitige Möbel und neue Aufbewahrungsmöglichkeiten angeschafft werden, um das angestrebte Ideal des Jugendtreff zur fördern: Das Ziel bleibt es, vielfältige und moderne Angebote in einem Rahmen zu präsentieren, der Kinder und Jugendlichen einfachsten „niedrigschwelligen“ Zugang bietet. So entstehen für die erwachsenen Aufsichtspersonen Bedingungen, die ihnen Zeit lassen, für die Kids und Jugendlichen da zu sein.
Die Hardware zu Mbot (Bildmitte), MakeyMakey und Bloxels verbleiben im Jugendtreff. Dazu wurde ausschließlich frei erhältliche Software verwendet. Möglich sind nun ergänzende Anschaffungen, wie ein Tablet oder sogar ein eigener 3D-Drucker um das Angebot monatlich oder wieder als Zwei-Tages-Workshop zu wiederholen.
MakeyMakey und Fahrradwippe
In der Mittagspause konnten die Kids des Jugendtreffs wieder mal die Fahrrad-Wippe nutzen. Die 2016 durch den Bauhof erstellte Holzkonstruktion bietet heute, wie in Zukunft nicht nur einen attraktiven Ausgleich zu den digitalen Angeboten. Denn was am Wochenende fast zu kurz kam, sind Möglichkeiten, die das MakeyMakey bietet. Mit dem Elektrobaustein im Niedervoltbereich kann dem Grundprinzip der Leitfähigkeit nachgegangen werden. Durch den Bau eigener Schalter (aus Alufolie und Pappe) können Computerspiele zu Bewegungsspielen verändert werden. Wo bei ähnlichen Produkten (z.B. Wii) Grenzen vorgegeben sind, kann hier mit einfachsten Mitteln frei konstruiert werden. Die Fahrradwippe könnte z.B. zu einem Schalter werden.
Der Jugendtreff Niedernberg hat immer donnerstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet, sowie an weiteren regelmäßigen Terminen, Freitagabend zum Ferienbeginn oder an Halloween.
Infos auch im Rathaus oder unter Tel.: 06028/9744-23 (Timo Wöll)
Kategorien: Soziales & Gesundheit - Jugendtreff